16 Auszubildende des Maler- und Lackiererhandwerks haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und damit das Rüstzeug für ihren Beruf erhalten. In einer Feierstunde nahmen sie ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe in Empfang. Während die Junggesellen aus der Obhut der Innung entlassen wurden, begrüßte ihr Obermeister Gerd Möller 26 neue Lehrlinge, die innerhalb von drei Jahren auf das erreichte Ziel ihrer „Vorgänger“ hinarbeiten wollen. Darunter zehn junge Mädchen, die sich für das Maler- und Lackiererhandwerk und seine Berufschancen begeistern.

Schwarzsehen gilt nicht. Nicht in dem Beruf des Maler und Lackierers. Das machte Dirk Belau von der Handwerkskammer Flensburg in seiner Ansprache deutlich. Gemeint war damit nicht das Gestalten und Setzen effektvoller Akzente mit Farbe in diesem modernen Beruf mit Tradition, das unscheinbare Dinge plötzlich in den Mittelpunkt rückt. Er sprach von einer mutigen Entscheidung der neuen Lehrlinge, sich trotz generell schlechter Konjunkturlage für diese Ausbildung entschieden zu haben. „Das Hoffen und Bangen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, liegt hinter Ihnen“, so Belau. Die Freude sei groß, auch wenn der eine oder andere vielleicht die Vorstellung des Wunschberufes habe aufgeben müssen.
Der Maler- und Lackiererberuf biete mittelfristig Perspektiven, die vorwiegend in der Altbausanierung und in der Energieeinsparung liegen. Eine weitere Chance sieht Belau in dem demografischen Wandel. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung schwinde die Lust auf Eigenleistung, der Wohnraum werde wieder durch ausgebildete Maler gestaltet. Das Alter spiele auch bei den Handwerksbetrieben eine Rolle. Viele Unternehmen suchen nach geeignetem Nachwuchs. „Sie sind dann die gewünschte Fachkraft“, so Belau, der auch den steigenden Druck der Globalisierung der EU-Osterweiterung ansprach. Ohne qualifizierte Berufsausbildung seien die Chancen, ein zufriedenes Berufsleben führen zu können, gleich Null. Belau appellierte an die Eltern der neuen Lehrlinge, ihren Nachwuchs während der kommenden drei Jahre aktiv zu begleiten.
Die beruflichen Aussichten der Junggesellen wolle er keineswegs „rosarot malen“. Zum Einhalten wichtiger Handwerksattribute wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Sauberkeit spielt auch das unvermeidbare lebenslange Lernen und ein eventueller Wechsel in eine andere Region eine große Rolle. Die berufliche Mobilität beinhalte auch den Blick auf die skandinavischen Länder. Ein ganz wichtiges Ziel bleibe nach wie vor die Meisterprüfung.
Gerd Möller machte auf das hohe Maß an sozialer Verantwortung aufmerksam, der sich das Handwerk immer wieder stelle. Der Obermeister machte das unter anderem anhand folgender Zahlen fest: Rund 40 000 Betriebe bilden bundesweit 210 000 Lehrlinge aus.

Die neuen Junggesellen:
Brian Eclarinal(G.Körner,Glücksburg), Andy Hansen(Bellendorf,Süderstapel)Christoph Kluge(I.Matthiesen,Schleswig), Benjamin Pawel(Martinsstift Flbg.), Benjamin Petersen(Wlodarczak,Busdorf), Dominique Philipp(C.Jönk,Schleswig)Amonn Schmidt(Schmidt-Schustakowski,Flbg.), Viola Schwennesen(Adomeit,Ausacker), Tobias Sierth(Czerwonka,Steinbergkirche), Kirill Starikov(Martinsstift,Flbg.), Jörn Steffen und Niels Sundermann (beide Jessen&Christiansen,Flbg.), Colin Thielsen(K.Rieger,Husby) und Jan Thiesen(Externer Prüfling)